Archiv der Kategorie: Gedankensplitter

Zum Karfreitag

Aus einem Dialog per Handy zum Germanwings-Crash:

…….  Wenn der Copilot Selbstmord gemacht hat, was hat dann der andere Pilot in der Zeit gemacht?

Der musste mal auf Toilette. Und seit dem 11.9.2001 muss das Cockpit verriegelt sein. Das hat der Copilot ausgenutzt und seinen Chef nicht mehr reingelassen. Wenn man so will – dieser Absturz ist eine Folge der hysterischen Sicherheitsvorkehrungen.

Ja, habe ich auch gerade gelesen.
Also es macht schon Sinn, dass kein Fremder ins Cockpit reinkommt..Aber ein Selbstmord ist sowieso unvorstellbar!!

Naja, das Leben kann halt nicht bis in alle Details abgesichert werden. Irgendwie auch tröstlich, bei aller Tragik.

Unbegreiflich. Aber jetzt wollen sie noch mehr Sicherheitsmaßnahmen vereinbaren. Hier sollte man lieber hinterfragen: Was kann einen Menschen dazu bewegen, sein Leben ( wobei jeder mensch selbst entscheiden darf, wann sein leben vorbei ist) aber auch das von 149 anderen zu beenden. Vielleicht sollte man auch mal einen kritischen Blick auf das Gesundheitssystem werfen und versuchen, solche tragischen Ereignisse zu minimieren.

Und vor allem diesen absoluten Leistungswahn hinterfragen – nur der / die Fleißige und Erfolgreiche findet Anerekennung . Die Optimierung des Menschen auf seine Markt-Tauglichkeit hin usw.

Absolut wahr! ……

Zur Fastenzeit V

Zuletzt machte Got den Menschen. Obwohl er der Letzte und von allen Wesen das hilfloseste war, empfing der Mensch die größte Gabe – die Fähigkeit zu träumen.
Ihr weißen Menschen verlangt von uns, dass wir die Erde pflügen, dass wir Gras schneiden und daraus Heu machen und es verkaufen, damit wir reich werden. Ihr weißen Männer kennt nur die Arbeit. Ich will nicht, dass meine jungen Männer euch gleich werden. Menschen, die immer nur arbeiten, haben keine Zeit zum Träumen, und nur wer Zeit zum Träumen hat, findet Weisheit.

Weisheit der Indianer

Zur Fastenzeit IV

Über die Finanzierung durch drei zwielichtige Oligarchen hat sich eine „Agentur zur Modernisierung der Ukraine“ gebildet, entsprechend ist auch die personelle Zusammensetzung dieser Agentur.
Modernisierung – das hieß einmal, eine lebenssprühende Idee umzusetzen, menschliche Ideale nach Gerechtigkeit für alle Menschen zu verwirklichen.
Aus dieser Idee ist heute sehr oft der Wahn geworden, den Wirtschaftsliberalen so gern von sich geben: modernes Banking, moderne Märkte, moderner Konsum. Modernisierung als Catchphrase auf den Lippen (meist) graugesichtiger Männer, die alle gleich aussehen, die alle die gleichen dunklen, modernen Anzüge tragen und die gleichen dummen Phrasen absondern.

Wollen wir uns bewusst halten- das Motto der Fastenzeit 2015 heißt: „Du bist schön“

Zur Fastenzeit III

Du bist schön

So das Motto der Fastenzeit 2015 – dazu ein paar Gedanken zur Scham,
angeregt durch eine Beilage der taz:
„Wir schämen uns täglich – aber meist für die falschen Dinge“.

An einem warmen Abend reckt sich eine junge Frau in der U-Bahn. Zwei riesige Schweißflecken erscheinen unter ihren Achseln, sichtbar für alle anderen Fahrgäste. Für einen Moment erblickt sie sich im spiegelnden Fenster und schenkt sich ein Lächeln. warum auch nicht?
Warum sollte sie sich schämen für ihren Schweiß? Für Dinge, die jeder Mensch erlebt?
(Zitat aus dem taz-Artikel)

Warum schämen wir uns andererseits nicht für Handlungen, für die wir etwas können? Für die Gleichgültigkeit, z.B. dass für unsere Kleidung und unsere Smartphones Menschen unter unwürdigen Arbeitsbedingungen leiden müssen? Oder das Leid der Tiere für möglichst billige Lebensmittel? Für alle unwürdige Behandlung von HartzIV-Empfängern, Obdachlosen?

Du bist schön – das gilt für mich, für alle Menschen und alle anderen Geschöpfe auf unserem Planeten!!

Zur Fastenzeit 2015

Nicht stehen bleiben
sonst versinken wir
sonst ertrinken wir
sonst verhungern wir
sonst versteinern wir
sonst sterben wir

Weitergehen neue Wege suchen
Holzwege gehen mit offenen Augen
suchen trotz Unsicherheit
trotz Ängstlichkeit

Wege in die Zukunft
sind ohne Garantie
Wege in die Zukunft sind Holzwege
Holzwege sind neu fremd und notwendig

© Karin Jahr